Berlin - Die puristische «Jazz-Polizei» könnte hier mit Fug und Recht einschreiten: Denn «echter», zeitgemäßer, womöglich gar avantgardistischer Piano-Jazz ist das natürlich nicht, was Bugge Wesseltoft auf seinem neuen Soloalbum macht.
Sondern irgendwie «Crossover». Aber egal: Wie der 53-jährige Norweger hier hauchzarte Versionen von Songs der Beatles («Let It Be») und Rolling Stones («Angie»), von Jimi Hendrix («Angel»), Cat Stevens («Morning Has Broken») oder Bob Dylan («Blowing In The Wind») hintupft, das hat seinen ganz eigenen Reiz.
Vor allem ist es wunderschön, und es beruhigt so ungemein. «Everybody Loves Angels» (ACT) dürfte derzeit das wirkungsvollste Nervenbalsam sein, das man im Jazz-Fach von Plattenläden kaufen kann.
Mit dem Traditional «Es sungen drei Engel» und Johann Sebastian Bachs «Koral» rahmt Wesseltoft am Anfang das eigentlich gnadenlos ausgeleierte «Bridge Over Troubled Water» von Simon & Garfunkel ein. Der Softpop-Klassiker wird mit achteinhalb Minuten besonders ausgekostet - man sollte alle Kitsch-Gedanken einfach mal abschütteln und sich in diese Schwelgerei versenken.
Ähnlich kunstvollen Wohlklang gewinnt der Meisterpianist danach auch den anderen Preziosen der populären Musik bis hin zu Bruno Mars' «Locked Out Of Heaven» ab. Es ist ein Sound der Entschleunigung, die sich nicht um Stil-Grenzen schert.
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WohinTippHQ 59 mins ago