In Pippo Delbonos Theaterarbeiten gibt es keine festgelegten Rollen, die Bühnenhandlungen folgen einer offenen Dramaturgie, entziehen sich dem herkömmlichen Begriff der Inszenierung. Hier steht der Regisseur selbst auf der Bühne: Groß, stämmig, mit schütterem Haar und langen Armen bewegt sich Pippo Delbono mit Leichtigkeit im Raum, tanzend wie ein Kind. Und dann sind da noch der alte taubstumme Bobò, den Pippo vor dem Irrenhaus rettete, und Gianluca, der als Transvestit erscheint – gemeinsam versuchen sie, die Kunst von Künstlichkeit zu erlösen, das Spiel in eine Beichte zu verwandeln. Dass die Orchidee »die schönste und die heimtückischste Blume zugleich ist und es einfach unmöglich ist, eine echte von einer künstlichen zu unterscheiden«, inspirierte Pippo Delbono zu seinem Werk Orchidee. In dieser Arbeit konfrontiert er das Natürliche mit dem Künstlichen, die Körper auf der Bühne mit eingefangenen Videosequenzen – eine Bilderflut im Revuestil, üppig, drastisch, circensisch und doch subtil berührend. Egal ob ein Dokumentarfilm vom Tod der geliebten Mutter, Landschaften von überwältigender Schönheit oder ein ekstatischer Monolog von Delbono selbst – alles spricht vom unentwirrbaren Chaos, in das wir hineingeboren sind, und vom Halt, nach dem wir suchen.
Pippo Delbono ist erstmalig in Wien zu Gast.
Möchten Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter mit Veranstaltungstipps in Ihrer Umgebung, Gewinnspielen u.v.m. anmelden?
Nein danke, ich bin bereits Wohintipp-Mitglied (oder möchte nicht beitreten)
E-Mail Adresse eingeben, Anmelde-Button drücken und los geht’s
Bitte akzeptieren Sie erst unsere Nutzungsbedingungen.
Wollen Sie einen Kommentar hinterlassen?
Registrieren Sie sich (gratis!) bei Wohintipp.at oder loggen Sie sich ein
Kommentare
WohinTippHQ 50 mins ago