Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Do 19. Mai 2016, 20:30

Wo: Porgy & Bess, Riemergasse 11, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Sie muss dazu nicht auftrumpfen oder geschwätzig werden, kann vielmehr wie beiläufig bei sich bleiben, wenn sie ihren suggestiven Puls entwickelt, ihn wachsen und wachsen lässt. Das Gespinst der Töne beginnt bald wie von innen zu leuchten, evoziert Bilder im Kopf, lädt ein zu Versenkung und Reflexion. Vor einem weiten Horizont fügen sich die Details, entwickeln nuanciert ihr gemeinschaftliches Eigenleben, heben miteinander ab zu Gedankenflügen. Diese Musik ist eine Einladung zum vorurteilsfreien Hören, die Traumverlorenheit schenkt und doch erdverbunden wach bleibt. Zwischen Bassklarinettist/Sopransaxophonist Klaus Gesing, Bassist Björn Meyer und Schlagzeuger Samuel Rohrer gibt es vielfältige Kreuz- und Querverbindungen.
Dieses weit gespannte Netz aus Spielerfahrung und Innovationsfreude ist Voraussetzung der Zusammenarbeit in diesem neuen Trio, in dem die improvisatorische Abenteuerlust vor dem Vorkomponierten steht. Nur so ist diese Suggestivkraft der gemeinsamen Interaktionen möglich, dieses Geben und Nehmen im intimen Diskurs. Hier wächst Schicht um Schicht aus sich eine eigene Klangarchitektur, die den Hörer verzaubert und einbezieht. Sie tut das mit weit gespannter Emotionalität, kommt aus ohne Denkaufgaben und Selbstgenügsamkeit. Wie sonst könnten diese behutsamen Wechselreden solch eine Magie und eine derartige Gravitationskraft entfalten? Akustisches und Elektronisches, sinnliche Rhythmik, schwelgerische Holzbläsergesänge und grundierende Bass-Finessen, Groove und Sphärisches driften ineinander, steigen aus der Stille grazil auf zu hypnotischer Schönheit. Die innere Logik dieser Klangverschränkungen ist überzeugend klar, weil sie nicht eifern und überrumpeln muss. Sie wächst und überträgt sich folgerichtig wie in einem natürlichen Organismus.
Alle drei haben mit exponierten Vokalistinnen gearbeitet. Samuel Rohrer mit Laurie Anderson und Sidsel Endresen, Klaus Gesing mit Norma Winstone, Björn Meyer mit Asita Hamidi – allesamt Künstlerinnen, die souverän, filigran und fern von Trends Texturen ausleuchten und sich anverwandeln können. Dies macht auch die einzigartige Qualität ihrer Instrumentalmusik aus: Farbenreich, hoch konzentriert und ausgewogen entwickelt sie ihr Eigenleben, ohne autoritär werden zu müssen