Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Fr 2. Okt 2015, 20:00

Wo: Pförtnerhaus, Reichenfeldgasse 9, Feldkirch

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: vnredaktion

Beethovens Streichquartett cis-Moll op. Ausführende: epos:quartett; Christine Busch, Violine; Verena Sommer, Violine; Klaus Christa., Viola;
François Poly, Violoncello.
VVK: karten@feldkirch.at, Tel. 05522 73467, www.v-ticket.at; Abendkasse ab 19 Uhr.

Wenn ich nur ein Beethoven-Werk mit auf eine einsame Insel nehmen dürfte, müsste ich keine Sekunde nachdenken. Nur ein einziges Werk käme da in Frage: das Streichquartett op. 131 in cis-Moll. Beethoven war sicher keine runde Persönlichkeit, aber er war eine vollständige Persönlichkeit. Es gab keinen Zustand, der ihm fremd war; von der wildesten Rage bis zur größten Zärtlichkeit kannte er die ganze Skala. Wir wissen das, weil er in seiner Musik eine Sprache fand für all diese Schattierungen. Im cis-Moll-Quartett ging er bis zum Äußersten – die Doppeldeutigkeit des Lebens fand vielleicht in keinem seiner Werke einen so hinreißenden Ausdruck wie in diesem Quartett. Die tröstliche Botschaft hinter all dem Treiben ist so einfach wie wunderbar: Alles „darf“ sein – das Heitere neben dem Verzweifelten, die Wut neben der Zärtlichkeit, die Stille neben dem Lärm innerer Unruhe.
Niemand konnte dieses Geheimnis des Lebens besser beschreiben als Rainer Maria Rilke: „Wer nicht der Fürchterlichkeit des Lebens irgendwann, mit einem endgültigen Entschlusse, zustimmt, ja ihr zujubelt, der nimmt die unsäglichen Vollmächte unseres Daseins nie in Besitz, der geht am Rande hin, der wird, wenn einmal die Entscheidung fällt, weder ein Lebendiger noch ein Toter gewesen sein.