Der polnische Akkordeonist Krzysztof Dobrek und der russische Violinist Aliosha hoben Dobrek Bistro um die Jahrtausendwende aus der Taufe; der brasilianische Multiperkussionist Luis Ribeiro und der Wiener Jazzkontabassist Sascha Lackner komplettierten Dobrek Bistro später zu einem unkonventionellen Quartett. Musette, lateinamerikanische Formen wie Salsa, Tango und Bossa Nova, Jazz, Gypsy Swing, klassische Einflüsse, die Musik des Balkans und Orients, der Roma und Juden Osteuropas sowie slawische Volksmusik sind die Zutaten dieser Stilmelange, für deren Bezeichnung Etiketten wie „Fusion“ oder „Crossover“ bereits zu abgegriffen sind. Wer weiß, vielleicht wird „Dobrek Bistro“ einmal als eigenes Genre in die Musikgeschichte eingehen: zu verspielt, frontal und improvisativ, um Kammermusik zu sein, zu sehr traditionellen Formen Respekt zollend, um Jazz zu sein, – und doch zu sehr in klassischer Moderne und Modern Jazz gebildet, um bloß ethnische Salonmusik zu sein. Krzysztof Dobrek beschreibt: „Bei uns klingt der Salsa zigeunerisch, der Tango wienerisch, der Jazz jiddisch und die Musette hat einen russischen Touch.“ Ja, und man könnte hinzufügen: Die musikalischen Provinzen klingen nach großer Welt, die große Welt vergisst ihre kulturellen Wurzeln nicht – bei Dobrek Bistro.
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WohinTippHQ 23 mins ago