Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

So 1. Mär 2015, 11:00–13:00

Wo: Haus Hofmannsthal, Reisnerstraße 37, 03. Landstraße, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: 2010haus

Literarisch-musikalische Collage
Jüdische Schicksale von 1919 bis 1946

Rezitation: Julia Resinger, Helmut Korherr & Roman Grinberg (Klavier)
Texte von Helmut Korherr über Adolf & Elsie Loos, Maria Montessoris Wiener Anhängerinnen, Mitglieder des jüdischen Sportclubs HAKOAH, Max Reinhardt und Fritzi Massary, Viktor Frankl & seine erste Frau Tilly
Zur Musik:
Die vorgetragenen Textausschnitte aus Helmut Korherrs Werken werden von Roman Grinberg musikalisch umrahmt - er singt passende Schlager der 20er und 30er Jahre, präsentiert jiddische Lieder und spielt Klezmer-Musik.
Zu den Texten:
Das Publikum bekommt interessante Beispiele aus Helmut Korherrs Theaterstücken zu hören. So erfährt man im ersten Beispiel Näheres über die Hochzeitsnacht von Adolf Loos mit seiner zweiten Gattin Elsie, geborene "Altmann". Im Grunde seines Herzens ist der bekannte Architekt Loos ein Antisemit, obwohl er dreimal Jüdinnen zur Frau genommen hat und obwohl seine Auftraggeber vornehmlich Juden waren.
Im zweiten Text-Beispiel spricht Maria Montessori sehr warmherzig über ihre treuen jungen Anhängerinnen in Wien. Sie kamen alle aus jüdischem Haus und hatten sich dem Sozialismus und der Montessori-Idee verschrieben. Die nächsten Szenen stammen aus dem Schaupiel "HAKOAH FÜHRT!". Die antisemitische Hetze gegen diesen erfolgreichen jüdischen Sportklub der Zwischenkriegszeit steigert sich zunehmend.
Ein weiterer Dialog führt uns ins Exil nach Los Angeles. Im Jahre 1943 schildert Helene Thimig ihrer Freundin Fritzi Massary das tragische Sterben von Max Reinhardt. Der erfolgsverwöhnte Regisseur kam mit den amerikanischen Arbeitsbedingungen nicht zurecht und ist daran zerbrochen.
Der letzte Teil berichtet, wie der weltberühmte Psychologe Viktor Frankl 1941 seine erste Frau Tilly kennen lernt - hernach erleben sie gemeinsam ihr peinvolles Dasein in Theresienstadt - bis zur tragischen Trennung 1944 anlässlich ihrer Deportation nach Auschwitz. Trotz allen Leides, welches Frankl erfahren hat müssen, fordert er die Menschen auf, JA zum Leben zu sagen.