Wissen fürs Leben - "Was ist uns Familie wert?"

Birgit Kelle: Was ist uns Familie wert? Und wer betreut die Kinder? Familie oder Beruf? Familie und Beruf? Familie als Beruf?
Birgit Kelle, geb. 1975, Vorsitzende des Vereins „Frau 2000plus“, Vorstandsmitglied des EU-Dachverbandes „New Women For Europe“, Autorin. Der Eintritt ist frei.Anmeldung unter wissen@ak-vorarlberg.at oder Telefon 050 258-4026

Birgit Kelle ist Mutter von vier Kindern, die sie selbst zu Hause betreut hat. Hätte sie ihre Kinder in einer Kinderkrippe oder Kindertagesstätte abgegeben und fremdbetreuen lassen, hätte dies den Staat etwa 100.000 Euro gekostet. „Warum zahlt mir der Staat nicht zumindest die Hälfte als versicherungs- und steuerpflichtigen Lohn für die Familienarbeit? Warum werden lieber teure Familien-Ersatzstrukturen aufgebaut, statt in das Original zu investieren?“ fragt sie.
Familie und Kinderbetreuung werden in der Öffentlichkeit sehr einseitig und ideologisch diskutiert: Meist geht es mit wirtschaftlichen und feministischen Argumenten um außerhäusliche Fremdbetreuung. Mütter und Väter, die sich bewusst entscheiden, ihre Kinder mit Liebe und Verantwortung selbst zu erziehen, haben keine Stimme und keine Lobby in Politik und Medien, sie bekommen für ihre Erziehungsarbeit auch kein Geld und werden zusätzlich als „altmodisch“ oder gar „reaktionär“ beschimpft.
Was ein Kind braucht, z. B. emotionale Sicherheit, eine verlässliche Bezugsperson, Körperkontakt, Trost und Zuwendung, wird in dieser Debatte selten gefragt. Die Ergebnisse der Bindungsforschung, der Neurobiologie und der Frühpädagogik, werden hartnäckig ignoriert. Birgit Kelle sagt, was andere verschweigen.