Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Fr 7. Nov 2014, 20:00

Wo: Posthof, Posthofstrasse 43, Linz, Oberösterreich

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

The Hidden Cameras | In jeder Bewegung Joel Gibbs steckt die standhafte Eleganz eines Dirigenten. Schwungvoll manieriert, so schöngeistig wie ein Blumenbouquet auf einer viktorianischen Kommode. Irgendwo zwischen Oscar Wilde und Charles Baudelaire, opulent, überbordend.Seit 2001 spielt der Kanadier mit seiner Band The Hidden Cameras nun. In den Kirchen Torontos inszenierte er die legendärsten Nächte der Stadt. Männliche Gogotänzer boten den performativen, alles umstürzende Rahmen für Shows, die Religion hinterfragten und Sexualität feierten. Gibb prägte die Musikszene Torontos, als es sie fast noch nicht gab. Er war der erste kanadische Künstler, der bei Rough Trade unterschrieb. Inzwischen wohnt er in Berlin, hat seinen festen Platz gefunden, als Songwriter, als Künstler. Auf "Age" will er also nicht wissen, "wer bin ich, sondern wie bin ich zu dem geworden".Das aktuelle Album "AGE" ist gewissermaßen Joel Gibbs Coming-Of-Age-Album. Rückblickend erforscht er die verschiedensten Schattierungen von Age. Age darf nicht allein mit "Alter" übersetzt werden. Zu vielschichtig sind seine Bedeutungen. Age kann alles heißen. Vor allen Dingen meint Age, moralische Pflichten zu übernehmen. Es ist kein Zufall, dass Bradley Mannings Umrisse, das Innere der Platte schmücken. Wir leben schon im Bradley-Manning-Age. Manning ist für Gibb einer des wenigen Menschen mit Anstand, der seiner menschlichen Verantwortung gerecht wurde. Gibb inszeniert Manning als Ikone, als queeren Freiheitskämpfer.Songwriter zu sein, heißt für Gibb, über das zu schreiben was man kennt und Verantwortung zu übernehmen. Ehrlichkeit ist seine oberste Maxime. "Wenn man nicht ehrlich zu sich selber sein kann, was für ein schlechter Künstler ist man dann erst?" "Age" ist ein Manifest von Wahrhaftigkeit größtenteils in F-Moll geschrieben. Und F-Moll, das wissen wir natürlich, das ist die Tonart der Klage, der Schwermut, aber auch der Sehnsucht und der schwarzen, hilflosen Melancholie.

http://thehiddencameras.com/
Aktuelle CD: "Age" (2014), Evil Evil, Rar

Nothing | Nachdem sie beim CMJ-Festival einen großartigen Live-Gig gespielt haben, wurden Nothing aus Philadelphia von der U.S. Ausgabe von Rolling Stone als eine der besten Entdeckungen des Jahres 2013 auserkoren. Ihr Debütalbum "Guilty Of Everything" kommt nun beim Extreme-Metal-Label Relapse heraus, aber man kennt sich ja bestens untereinander als Philly-Musik-Kumpels.Nothing haben schon in den Staaten zusammen mit Whirr getourt, waren Opener für Cold Cave und DIIV und spielen derzeit als Support für Weekend. Die Band wurde 2011 von Domenic Palermo (ex-Horror Show) gegründet, der in Brandon Setta einen kongenialen Songwriter-Partner gefunden hat. Zusammen haben sie die Vision für den neuen, reichhaltigen und frischen Sound von Nothing entwickelt. Ihr Debütalbum wurde von Jeff Zeigler (Kurt Vile, War On Drugs, u.a.) produziert, die neun Songs wurden in der Top-Adresse von Uniform Recordings Studios aufgenommen.Auf "Guilty Of Everything" verschmelzen Nothing nahtlos den riesigen, verzerrten Gitarrensound von 90er/00er Alternative-Rock-Giganten My Bloody Valentine und Smashing Pumpkins mit dem introspektiven Post-Metal/Hardcore von Jesu. Das Debüt ist einfach ein Triumph - der Band gelingt es erfolgreich, massiv laut, dunkel, introspektive und gleichzeitig schön melodisch zu klingen. Ein heißer Tipp für alle Fans von My Bloody Valentine, Smashing Pumpkins, Slowdive, Deafheaven, Torche, Jesu, Title Fight, And You Will Know Us By The Trail Of Dead, Hum, Cold Cave, Loop, True Widow.

http://www.bandofnothing.com/
Aktuelle CD: "Guilty of Everything" (2014), Relapse