Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mi 23. Apr 2014, 20:00

Wo: Posthof, Posthofstrasse 43, Linz, Oberösterreich

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Sie war lange Jahre Star der israelischen Batsheva Dance Company und die Muse von Ohad Naharin. Nun gibt Sharon Eyal gemeinsam mit ihrer eigenen Kompanie L-E-V (hebräisch: Herz) ihr eindrucksvolles künstlerisches Debüt.Die Produktion "House" eröffnet einen gewagten Blick in die Zukunft des Tanzes. New Mutations (neue Mutationen) nennt die 1971 geborene Eyal ihre innovative, aufsehenerregende Tanztechnik und -ästhetik. Und tatsächlich scheinen die Wesen auf der Bühne stammbaumtechnisch irgendwo zwischen Insekten und Maschinen angesiedelt. In hautfarbene Ganzkörpertrikots gekleidet, Lippen und Nägel blutrot bemalt, durchfließt sie ein Bewegungsstrom - kühl präzise und zugleich glühend heiß wie ein Fiebertraum.Inmitten der mysteriösen Zwitterwesen mit ihren scheinbar knochenlosen Körpern erscheint Choreographin Eyal im ölig glänzenden Catsuit aus schwarzem Lack und Latex wie eine extraterrestrische Bienenkönigin. Verführerisch in ihrer Fremdheit, androgyn-dominant und in ihre eigene Welt versunken. Auf einem Live-Sound-Teppich, gewebt aus tickendem Techno, zarten Geigenklängen und düsterem Hardrock, präsentiert sich "House" als bizarre Fusion von Isolationstechnik, scharfen Kanten und geschmeidiger Liquidität. Sharon Eyals Bewegungskunst ist glasklar, rasant und unbelastet von Traditionen. Und zugleich kann ihr Stil einen edlen Stammbaum vorweisen: Er basiert auf Ohad Naharins wilder "anything-goes"-Tanztechnik, die er passenderweise als Gaga tituliert. Darauf aufbauend hat Eyal ihre einzigartige Bewegungssprache erschaffen: spröde, sperrig, streng gezügelt. Und wo bei Gaga geschmeidige Muskelebenen übereinander gleiten, liegen bei L-E-V Knochen, Sehnen und Nerven schmerzhaft frei.Perfektioniert wird "House" durch ein fantastisches Design: packende Lichtregie von Avi Yona Bueno, Live Sound von Ori Lichtik und Kostüme von Ma’ayan Goldman und Odelia Arnold.