Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 7. Jan 2014, 19:30
Di 25. Feb 2014, 19:30
Di 18. Mär 2014, 19:30
Di 22. Apr 2014, 19:30

Wo: Stadttheater Wiener Neustadt, Herzog Leopoldstraße 17, Wiener Neustadt Stadt, Niederösterreich

Eingetragen von: Oeticket

DER QUEREINSTEIGER Eine turbulente Komödie mit Live-Musik von Sylvia Hoffmann
Johnny Cliff war in den 80ern ein beliebter Schlagersänger. Aber auch wenn er mit seinen Schlagern einmal Frauenherzen betört hat, heute will niemand mehr etwas davon wissen. Agentin Vera, die mehr als professionelle Sympathien für den jung gebliebenen Sechziger hegt, hat eine Idee, wie man seiner Karriere aus dem Dauertief helfen kann: Er soll bei der bevorstehenden Wahl kandidieren. Er wäre ja nicht der erste Promi, der sein bekanntes Gesicht in Wählerstimmen ummünzt. Dass er von Politik nichts versteht, ist dabei nur von Vorteil. Johnny wird tatsächlich nominiert, doch ausgerechnet als das erste TV-Interview ansteht, taucht überraschend seine höchst unkonventionelle alte Erbtante Hede auf, im Schlepptau den jungen spanischen Musiker und Transvestiten Paolo…
In bester Boulevardmanier mit brillanten Dialogen lässt Sylvia Hoffmann schräge Persönlichkeiten aufeinander los. Tante Hede ist dominant und stellt alles auf den Kopf Paolo spricht kaum Deutsch, musiziert, singt, tanzt und steppt dafür und taucht immer in den unpassendsten Momenten in immer neuen schrillen Kostümen auf. Vera möchte im Grunde nur Johnny heiraten, doch der nimmt sie scheinbar als Frau nicht wahr. Als Reporter und Kameramann zur Homestory kommen, ist die Katastrophe nicht mehr zu verhindern. Und mittendrin, charmant und voller guter Absichten: Johnny, der Ex-Schlagersänger und vielleicht doch zukünftige Politiker?
EINEN JUX WILL ER SICH MACHEN Von Johann Nestroy
Nestroys turbulente Verwechslungskomödie beginnt mit einem folgenschweren Entschluss des biederen Handlungsdieners Weinberl. Er, der gerade von seinem strengen Chef zum Associé befördert wurde und eigentlich am Ziel seiner Träume sein müsste, verspürt den unbändigen Wunsch, sich vor der endgültigen Resignation und sterilen Seriosität verbotenerweise auszuleben. In der Anonymität der Stadt hofft er, sein „Verfluchtekerlbewusstsein“ entwickeln zu können. Doch kaum angekommen, gerät Weinberl in eine Spirale von Verwechslungen und Zumutungen, da sich auch sein Chef Zangler dort umtreibt. Weinberl, bald umgeben von zwei reizenden, aber hartnäckigen Frauen, stets die Konfrontation mit Zangler vermeidend, wünscht sich rasch nichts sehnlicher als die Rückkehr in sein biederes Leben.
Johann Nestroy war ein kritischer Beobachter der gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit. Seine Stücke sind unter dem Eindruck der Restauration und der Zensur, gegen die er sich auflehnte, entstanden. Die Verwechslungen, Verkleidungen, die turbulente Situationskomik und der Sprachwitz können nicht über den bitteren Unterton des Stücks hinwegtäuschen.
In Bettina Herings Inszenierung wird der Komik genauso wie diesen Zwischentönen nachgespürt. Die Couplets werden von zeitgenössischen Autoren neu geschrieben, wobei die individuelle Sicht auf Nestroys Gesellschaftskritik spürbar wird.
 
DIE WILDENTE von Henrik Ibsen
Nach Jahren der Abwesenheit Kehrt Gregers in sein Elternhaus zurück. Lange hat er den Kontakt mit seinem Vater, dem Großhändler Werle, gemieden. Zu Hause trifft er auf seinen Jugendfreund Hjalmar, der von Werle unterstützt wird. Den Grund dafür glaubt Gregers in der eigentlichen Vaterschaft der kleinen Hedvig zu erkennen. Er vermutet, dass nicht Hjalmar, sondern der alte Werle der leibliche Vater ist und versucht, dem Jugendfreund die Augen zu öffnen – Hjalmar soll erkennen, dass sein Leben auf Unehrlichkeit aufgebaut ist. Wenn Sie einem Menschen die Lebenslüge nehmen, so bringen Sie ihn gleichzeitig um sein Glück, lässt Ibsen den Arzt Relling sagen. Und tatsächlich zerstört Gregers mit seinem Wahrheitsfanatismus nicht nur Hjalmars Leben, sondern die ganze Familie.
„Die Wildente wurde 1885 uraufgeführt und zählt zu Ibsens bekanntesten Werken, in denen der Dichter gegen die vorherrschende Moral seiner Zeit anschrieb. Das Beste und Folgenreichste, was Ibsen uns gegeben hat, ist: die Anregung zur Wahrheit, in einer künstlerisch verlogenen Zeit; die Anregung zum Ernst, in einer künstlerisch flachen Zeit; die Lust zur Bewegung, in einer Zeit des Stagnierens; und den Mut, nach jedem begehrten Stoff zu greifen, der Menschliches enthält, gleichviel, woher er stammt.“
 
DER KAUKASICHE KREIDEKREIS von Berthold Brecht
Die Witwe des hingerichteten Gouverneurs Abaschwili kann den Wirren der Revolution ent- kommen, indem sie hastig ihre kostbaren Kleider zusammenpackt und flieht. Ihren kleinen Sohn Michel lässt die selbstsüchtige Frau jedoch im Palast zurück. Die einfache, gutmütige Magd Grusche Vachnadze nimmt sich nach erstem Zögern des Kindes an. Da auf den Nach- kommen des verhassten Gouverneurs ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist, flieht sie mit dem Kind in die kaukasischen Berge. Um Michel zu legitimieren, heiratet Grusche den vermeintlich todkranken Bauern Jussup, obgleich sie schon mit dem Soldaten Simon verlobt ist. Als die Nachricht über das Kriegsende eintrifft, erweist sich der Sterbenskranke als kerngesund und besteht auf die Erfüllung der ehelichen Pflichten. Zudem kommt die Gouvernerswitwe und fordert ihren Sohn zurück, um ihr Erbe zu sichern. Es kommt zum hefitgen Streit zwischen den beiden Frauen. Der schlaue und lebensnahe Dorfschreiber Azdak will mit Hilfe eines salomonischen Urteils die wahre Mutter erkennen: Michel wird in einen Kreidekreis gestellt. Beide Frauen sollen einen Arm greifen und das Kind zu sich ziehen. Grusche lässt zweimal los. Azdak wird klar, dass der Magd Michels Wohlergehen wichtiger ist als sein Besitz. Er spricht ihr das Kind zu. Die Glückliche kann schließlich auch ihren Simon heiraten, da Azdak sie von Jussup durch eine Schnellscheidung befreit.
„Der kaukasische Kreidekreis“ ist eines der schönsten, reichhaltigsten und von der Form her anspruchvollsten Stücke Brechts. Es ist ein wichtiges Stück, weil es eine Utopie widerspruchsvoll in Gang setzt mit einem Rechtsbegriff, der an den Bedürfnissen der Menschen orientiert ist. Hanns Eisler zitiert nach Klaus Völcker: Brecht – Kommentar. Winkler Verlag München 1983
 
DER REVISOR Komödie von Nicolai Gogol
Eine kleine Stadt in der tiefsten russischen Provinz. Der rührige Stadthauptmann Antón Antónowitsch hat sein überschaubares Gemeinwesen aufs Beste organisiert: Alles läuft wie geschmiert, eine Hand wäscht die andere, und kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Ämter und Pfründe sind gerecht unter den Freunderln verteilt, und jeder hat soviel Dreck am Stecken, dass man sich gegenseitig nichts vorzuwerfen braucht. Wer fragt schon nach Steuergeldern, Subventionen und Gehältern? Moskau ist schließlich weit, weit weg.
Doch mit einem Schlag ist es vorbei mit der bestechlichen Behaglichkeit. Eine unangenehme Nachricht versetzt die Gemeinde in helle Aufregung: Ein Revisor aus Moskau reis inkognito durch die Provinz und sei auf dem Weg in die Stadt. Zur selben Zeit ist im Gasthaus ein junger Mann abgestiegen, ein gewisser Chlestaków. Seit Tagen wohnt er schon dort und hat noch keine einzige Rechnung bezahlt. Eigentlich ist er nur ein gescheiterter kleiner Beamter, der all sein Geld in St. Petersburg durchgebracht hat und jetzt ohne eine Kopeke in der Tasche nach Hause reisen muss. Doch die aufgeregte Provinzmafia hält ihn für den gestrengen Revisor. Und ehe er es sich versieht, hat der klamme Chlestaków das beste Essen auf dem Tisch und die Taschen voller Geld…
 
DIE PÄPSTIN nach dem Roman-Bestseller von Donna W. Cross
Gott hat uns den Verstand geschenkt. Warum sollen wir ihn nicht nutzen? Gott ha uns ein Herz gegeben. Warum sollten wir nicht lieben? Gott hat uns Geist und Hände gegeben, um die Welt zu sehen und zu verbessern: So ein Geschenk verschmäht man nicht! Johanna lebt in Ingelheim am Rhein und dürfte solche Dinge gar nicht denken. Im 9.Jahrhundert nach Christus hat nur die Kirche das Sagen. Niemand verlässt seinen angestammten Platz. Bildung ist nur einigen Auserwählten zugänglich. Frauen gelten wenig mehr als Tiere. Johanna kämpft sich durch. Lernt: Latein und Griechisch und die Heilkunst. Liebt: den Markgrafen Gerold, einziger Freund und Beschützer ihrer Kindheit. Und überlebt: den Überfall der Normannen. Knapp. Entkommt. Verliert Gerold, den insgeheim Geliebten. Und kommt zu einer Erkenntnis: Wenn Sie Gottes Werk in der Welt tun will, kann sie das nicht als Frau. Die Haare abgeschnitten, die Brust versteckt, das Herz auch. Als „Bruder Johannes“ geht sie ins Kloster und kommt bis nach Rom. Sie wird Leibarzt und engster Vertrauter des schwerkranken Papstes und sitzt schließlich selbst auf dem Heiligen Stuhl. Doch dann bricht alles wieder auf. Gerold ist wieder da und Johanna steht vor einer Zerreißprobe: Folgt sie ihrem Herzen – oder ihrer Berufung? Die Entscheidung bleibt aus. Denn ein Papst lebt gefährlich im Mittelalter, und eine Päpstin erst recht.
Gab es diese Päpstin wirklich? Oder ist sie Legende? Wie auch immer, Donna W. Cross schuf in den 90er Jahren mit diesem fulminanten Historiendrama einen Bestseller. „theaterlust“ bringt diese Produktion mit Opulenz und filmischer Dynamik sowie mit Videokunst und eigens komponierter Live-Musik auf die Bühne des Stadttheaters.