Wo: Dom zu St. Pölten, Domplatz 1, St. Pölten, Niederösterreich

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

Eingetragen von: Oeticket

Sonntag, 7. September 201418.00 UhrDom zu St. Pölten
Joshua
Oratorium von Georg Friedrich Händel cappella nova GrazDomkantorei St. PöltenL′Orfeo BarockorchesterGerlinde Sämann, SopranWiebke Lehmkuhl, AltDaniel Johannsen, TenorJosef Wagner, BassMartina Daxböck, SopranOtto Kargl, Leitung17.00 Uhr, Sommerrefektorium: Werkeinführung mit Gustav Danzingerin Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus St. HippolytRadioübertragung auf Ö1:Montag, 8. Dezember 2014, 19.30 Uhr
„Epistles for the Ladies“, so hieß eine der ersten Frauenzeitschriften im 18. Jahrhundert. Darin äußerten sich Autorinnen wie Eliza Heywood zu sämtlichen Lebensbereichen der modernen barocken Frau und dazu gehörte auch die neueste Musik:  So berichtete Heywood 1749 nach einer Aufführung von Georg Friedrich Händels Oratorium „Joshua“, sie sei „in allergöttlichste Ekstase versetzt“ worden, und weiter: „Ich schloss die Augen und stellte mir vor, inmitten des Engelschores in den leuchtenden Gefilden des immerwährenden Lichts zu stehen (...). Ich glaubte, nichts mehr von dieser ungeschlachten Welt an mir zu haben, schien ganz Seele! – ganz Geist zu sein.“ Aus Händels Kontobewegungen im Frühjahr 1748 geht hervor, dass ihm durch seine neueste Oratorienkreation nicht nur die Herzen der Damen, sondern auch der Inhalt ihrer Geldbeutel zugeflogen sein musste. In nur knapp vier Wochen vertonte der versierte Musikdramatiker einmal mehr einen Text des Librettisten Thomas Morell, der sich auf den blutrünstigen Bericht im Buch Josua des Alten Testaments stützte.     Am 7.9.2014 bereichern die cappella nova Graz und die Domkantorei St. Pölten gemeinsam mit dem L′Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Otto Kargl die Erfolgsgeschichte des Oratoriums „Joshua“ im Dom zu St. Pölten um eine weitere Interpretation. Starke musikalische Bilder wie der Einsturz der Mauern von Jericho, die Zerstörung der Stadt durch Feuer oder Joshuas Fähigkeit, Sonne und Mond zum Stillstand zu bringen haben nicht nur die eingangs zitierte Eliza Heywood, sondern auch Joseph Haydn beeindruckt, der sich 1791 nach einem Konzert in der Londoner Westminster Abbey äußerst begeistert über die Wirkkraft der Musik von Georg Friedrich Händel gezeigt haben soll.

Samstag, 13. September 201419.30 Uhr Dom zu St. Pölten
Orgel plus Puschnig
Werke von Erich Urbanner und Friedrich CerhaWolfgang Puschnig, SaxophonLudwig Lusser, OrgelRadioübertragung auf Ö1:Dienstag, 16. September 2014, 23.03 Uhr
Es war eine kleine Sensation, als Friedrich Cerha 2013 erstmals Stücke für die Orgel veröffentlichte. Seine jeweils neun Präludien und Inventionen für Orgel solo sind würzige, stark verdichtete Miniaturen voller Finesse, die dem Organisten spieltechnisch einiges abverlangen. Der Domorganist von St. Pölten, Ludwig Lusser, spielt in diesem Konzert auch noch die Improvisation I für Orgel solo von Erich Urbanner und improvisiert mit seinem Duopartner, dem Saxophonisten Wolfgang Puschnig, über Themen von Erich Urbanner, Friedrich Cerha und Gregorianische Choräle.

Samstag, 4. Oktober 2014 19.30 UhrDom zu St. Pölten
Abendmusik in Lübeck
Werke von Dietrich BuxtehudeMaria Cristina Kiehr, SopranThe Rare Fruits CouncilManfredo Kraemer, Leitung 18.30 Uhr, Sommerrefektorium:Werkeinführung mit Anton GansbergerRadioübertragung auf Ö1:Sonntag, 12. Oktober 2014, 19.30 Uhr
  Am 11. April 1668 wurde Dietrich Buxtehude Nachfolger von Franz Tunder an der Kirche St. Marien in Lübeck. Wie es so Brauch war, wurde ihm nicht nur dieses Amt, sondern auch die Tochter des Vorgängers anvertraut, die er im selben Jahr heiratete. Buxtehude führte die von seinem Schwiegervater begründete, seit 1673 „Abendmusiken“ genannte Reihe adventlicher geistlicher Konzerte fort, die ihn als Komponisten und virtuosen Organisten bekannt und berühmt machte. Anfang des 18. Jahrhunderts suchte Buxtehude schließlich selbst einen Nachfolger – unter der Bedingung, dass jener seine dickliche dreißigjährige Tochter Anna Margareta heiratete. Trotz der attraktiven Mitgift hatte der Vater kein Glück: Schon Georg Friedrich Händel und Johann Mattheson haben nach langer Bedenkzeit das Angebot ausgeschlagen, und auch Johann Sebastian Bach kann sich nicht zu einer Heirat durchringen. Das Organistenamt in St. Marien übernimmt schließlich Johann Christian Schieferdecker. Mit den Oratorien artigen „Abendmusiken“ beginnt die Geschichte der geistlichen und öffentlichen Konzerte in Deutschland. Das Originalklangensemble „The Rare Fruits Council“ unter der Leitung von Manfredo Kraemer bringt einige von ihnen mit der Sopranistin Maria Cristina Kiehr zur Aufführung.