Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Do 28. Jun 2012, 19:30–00:00

Wo: Kunsthaus Weiz, Rathausgasse 3, Weiz, Steiermark

Eingetragen von: Oeticket

Dee Dee Bridgewater
Eleanora Fagan (1915-1959):
To Billie With Love From Dee Dee (An Billie mit Liebe von Dee Dee)
 
Es gibt heutzutage nur wenige Jazzsängerinnen, die eine solch atemberaubende Bühnenpräsenz besitzen und ihr Publikum derart mitreißen können wie Dee Dee Bridgewater. Sie sprüht auf der Konzertbühne vor Charme, Sinnlichkeit, Vitalität und musikalischem Witz. Mit ihrer Band ist sie am 28. Juni zu Gast im Kunsthaus Weiz.

Im Verlauf einer facettenreichen Karriere, die sich bereits über vier Jahrzehnte erstreckt, ist Dee Dee Bridgewater an die Spitze der heutigen Jazz-Vokalisten aufgestiegen!
 
Mit ihrem neuesten Album „Eleonora Fagan (1915-1959): To Billie With Love From Dee Dee Bridgewater“ ehrt sie eine ikonische Jazz-Figur namens Billie Holiday, die vor einem halben Jahrhundert auf tragische Weise im Alter von 44 Jahren starb. „Dieses Album ist mein Weg, meinen Respekt einer Sängerin zu zollen, die es für Sänger wie mich ermöglichte, eine für uns selbst gemachte Karriere zu schnitzen“, sagt Bridgewater, die die Rolle von Holiday in der triumphalen Theaterproduktion „Lady Day“, welche in London und Paris 1986 sowie 1987 stattfand und der Autobiografie der Sängerin „Lady Sing the Blues“ zugrunde liegt, performte. „Ich wollte, dass „Eleanorea Fagan“ etwas anders ist: moderner und ein Freudenfest und nicht eine Aufnahme, die dunkel und düster und rührselig ist. Ich wollte, dass dieses Album fröhlich ist.“
 
Bridgewater fügt hinzu, dass „Eleanora Fagan“ weit mehr als ein runderneuertes Tribut-Album mit Gesängen von Holiday darsteööt. Billie verdient es, ihre Musik in einem anderen Licht zu hören“, sagt sie, „und ich habe es bestimmt nicht darauf angelegt sie zu imitieren.“
 
Der Schlüssel dieses lebhaften Ansatzes ist Edsel Gomez, Bridgewater`s langjähriger Bandkollege, der neue Arrangements für zwölf Lieder des Albums schrieb, darunter die afrikanische, poly-rythmische aufgeladene Interpretation von „Lady Sings the Blues“, eine neu harmonisierte Version von „All of Me“ und vom Gospel-orientierten Lied „God Bless the Child“. Bridgewater sagt: „Edsel ist ein extrem hochbegabter und talentierter Arrangeur mit sehr modernen Ideen. Edsel hat die Fähigkeit modern zu sein und in einer geschmackvollen Art und Weise zu arbeiten.“ Gomez nahm die gewaltige Herausforderung an, mit Begeisterung neues Leben in die Musik zu bringen.“ Ich hörte mir alles an, was Billie Holiday jemals aufgenommen hat“, sagt er. „Ich habe ihre Musik zu mir sprechen lassen“.
 
In Anbetracht der Persönlichkeiten der All-Star Band wählte Bridgewater für die Aufnahme folgende Zusammensetzung: dynamischer Schilfrohr-Spieler James Carter, Bassist Christian McBride und Schlagzeuger Lewis Nash. „Das war meine Traumband“, sagt Bridgewater. Diese Musiker, die ich bekam, um mit mir zu arbeiten, wären gestorben, nur um mitspielen zu können. Ich dachte, ich darf das nicht verpassen. Mit dieser Band kann ich eine schwungvolle und berührende Feier von Billie`s Musik haben“.
 
Bridgewater singt in den Nuancen von Liedern wie „Good Morning Heartache“, „Lover Man“ und „Fine and Mellow“ mit einer Ausstrahlung, die zu gleichen Teilen sexy, couragiert und erhaben ist. „Das war das erste Mal, dass ich nicht um einen bestimmten Klang der Stimme besorgt war“, sagt Bridgewater. „Ich habe nur mit meinem Bauchgefühl gesungen. Es war alles so geschwungen und so gefühlvoll“. Weitere Highlights sind die tief bewegenden Lieder „You`ve Changed“ mit Carter, der seine rauchige Seele zu Bridgewaters bewegten Gesang bläst, der couragierte Song „Mother`s Son-in-Law“ mit McBride im Duett mit der kroketten Sängerin und das schnelle Lied „Miss Brown to You“ mit dem gekonnten Trommeln von Nash.
 
Im Laufe ihrer Karriere hat Bridgewater viele imposante Persönlichkeiten aus der Musikwelt gehuldigt und Alben aufgenommen die Ella Fitzgerald (Grammy Award-Gewinn, Dear Ella, 1997), Horace Silver (Love and Peace: A Tribute to Horace Silver, 1995) und Kurt Weill (This Is New, 2002) gewidmet wurden. Aber mit Eleanora Fagan – die Nachfolge von 2007`s brillanten „Red Earth: A Malian Journey“, das die Musik von Mali mit Jazz vereint –liefert Bridgewater eine der bemerkenswertesten Leistungen ihrer bisherigen Karriere. „Dee Dee ist temperamentvoll und dynamisch und eine gefühlvolle Liedermacherin“, sagt „Liner Note“-Schreiber Dan Ouellette. Sie singt mit einer Rasiermesser scharfen Stimme, ihr Scat-Gesang ist hingebungsvoll, sie bringt dich zum Weinen. Sie ist auch selbst zu Tränen gerührt während des Abstiegs in das gräuliche Drama von „Strange Fruit“, das als das ergreifende Finale des Albums fungiert. Sie sorgt, unterstützt mit verstreuten Arrangements, für ein bewegtes Lesen.“
 
Anstatt auf „Nummer Sicher“ zu spielen und ihre Rolle in „Lady Day, on Eleanora Fagan“ aufzufrischen, machte sich Bridgewater intensiver mit Holiday vertraut, was zu einem neuen, glänzenden Strahl der Liebe zu einer oft missverstandenen Jazz-Ikone führte. „Ich wollte, dass die Aufnahme eine Sammlung umfasst, die jedoch nicht wie die Musik der Show ist“, sagt sie. Diese Philosophie steht im Einklang mit Bridgewaters Ansatz von all ihren Projekten: „Ich möchte mich vorwärts bewegen, so wie ich es mit jedem meiner Alben getan habe. Geh nicht zurück, sondern schreite voran. Fortwährend“.
 
Eleanora Fagan (1915-1959): To Billie With Love From Dee Dee erschien am 2. März 2010 von DDB Records/Emarcy (Universal)