Arthur Schnitzler - "Das weite Land": Ein Sommernachmittag, starkes Gewitter, lange Schatten fallen. "Das weite Land" beginnt nach der Beerdigung eines jungen, herausragenden Pianisten namens Korsakow, der angeblich Selbstmord begangen hat. Die Spur führt uns zum Glühlampenfabrikanten Friedrich Hofreiter und seiner Frau Genia.
In ihrer Villa in Baden sorgte Korsakow für anspruchsvolle Unterhaltung für die dort flanierende, großbürgerliche Gesellschaft. Genia und Friedrich ringen um ihre Liebe, doch sind sie längst in einen zerstörerischen Strudel aus Misstrauen und Betrug verwickelt, von dem die Menschen um sie herum magnetisch angezogen scheinen wie von einem freiheitsverheißenden, hocherotischen Spiel. Percy, der gemeinsame Sohn der Hofreiters, wird in England erzogen und ist eine wesentliche Koordinate der Sehnsucht in dieser Tragikomödie. Als ein dramatisches Gerücht Hofreiters Ehre als Mann in Frage stellt, muss abermals ein junges Leben geopfert werden.In Schnitzlers Einakter „Die Gleitenden“, den er 1909 verfasst hat und der als Vorstufe zu „Das weite Land“ gilt, sagt ein betrogener Ehemann: „Wir beginnen zu gleiten, ohne es zu wissen, und zu lügen, ohne es zu wollen. Ein Zufall kann ja nicht aufhalten auf dem abschüssigen Weg, aber das Gesetz heißt: gleiten, weiter gleiten.“
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WohinTippHQ 27 mins ago