HERBERT J. WIMMER (Wien) Kommentar und Führung durch den Romankomplex, Ulrich Schlotmann (Berlin) liest aus seinem Roman
Auf der Flucht vor einer immer komplexer, immer unverständlicher werdenden Welt begibt sich ein Mann in den Wald, direkt auf das Terrain einfacher Wahrheiten und altbewährter, fundamentalistischer – sprich: sexistischer, rassistischer und religiöser Positionen. Sein Weg zum finsteren Herzen des Waldes, da er mit sich und der Welt in Einklang zu leben hofft, entwickelt sich immer mehr zu einem Höllentrip in die Abgründe der menschlichen Seele. Links und rechts des Weges harren seiner Abenteuer von manchmal märchenhaften, manchmal mythischen, selten banalen Ausprägungen. Philosophische Überlegungen, etwa die Praxis der Jagd betreffend, sind ihm Mittel zur Erbauung, doch über den Umweg der Sprache, in die er seine Gedanken zu kleiden versucht, hält der zersetzende Virus der Komplexität wieder Einzug in seinen Geist und zieht ihm vollends den Boden unter den Füßen weg. Orientierungslos in einer fragmentierten Welt wird er wohl noch ewig und drei Tage lang im Kreis herumwandern müssen, ohne jede Aussicht auf Erlösung, ohne die kleinste Verschnaufpause, ohne Halt.
Mehr als 10 Jahre dauerte Ulrich Schlotmanns Arbeit an diesem opus magnum.
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WohinTippHQ 1 hour ago